Schleswig | Hamburg | Kassel
+49 (0)40 593 61 953
contact@the-dreamers.eu

Systemwechsel: Finanzsystem

Der politische Arm der aktiven Zivilgesellschaft in Europa

Finanzsystem wechseln — leicht gesagt, aber …

Den Systemwechsel im Finanzsystem vorzunehmen, geht wahrscheinlich nur dann, wenn die meisten anderen Systeme kollabieren. Das sollten wir uns so nicht wünschen. Aber wir als aktiver Teil der Zivilgesellschaft, wir als Aktivisten und als Konsumenten haben stets und immer und natürlich auch schon jetzt die Möglichkeit, dieses marode, korrupte und menschenverachtende Finanzsystem schrittweise zu verändern. Das können wir, indem wir endlich aufhören, zu schweigen. Indem wir uns bewusst werden, was wir eigentlich machen und unterlassen und zulassen. Das gesamte Finanzsystem ist krank. Bei der vorerst letzten weltweiten Finanzkrise im Jahr 2008 zeigte sich das Ausmaß deutlich: Es waren tatsächlich nur zwei Bankangestellte, die sich ein neues Finanzinstrument ausdachten. Schlicht ausgedrückt wurden bonitätsmässig gute Forderungen mit bonitätsmässig schlechten Forderungen vermischt. Diese Forderungen wurden verbrieft, also eine Art Forderungstitel erstellt. Und dieser Forderungstitel konnte dann gekauft werden. Diese Idee fanden auch andere Bankangestellte und Börsenmakler prima und versteckten schlechte Forderungen in solchen Papieren. Den Hype machten dann andere pervers, indem sie mehrere dieser Forderungstitel zu einem einzigen Forderungstitel vermischten. Nun, nach einem Jahr wusste niemand mehr so richtig, welche Forderungen eigentlich in welchem Forderungspapier wirklich enthalten waren. Das ist kein Witz, das ist Tatsache.

Der Untergang

Tja, und dann stellte sich heraus, dass ausgerechnet die Deutsche Bank in den USA unglaublich viele Hypotheken an Hausbesitzer vergeben hatte, die mehr oder weniger schlechte Bonitäten hatten. Und als die künstlich aufgeblähten Immobilienpreise in den USA zusammenfielen, wurden viele der Hypotheken notleidend. Und als dann Versteigerungen starten sollten, wusste man in vielen Fällen gar nicht, wer denn nun eigentlich der Gläubiger ist. Daraufhin verfielen die Preise für die Forderungstitel. Das führte dazu, dass die Aktien der Banken, die solche Forderungstitel im Portefeuille hatten, ebenfalls Kursverluste aufwiesen. Daraufhin meldeten Investmentfirmen und Vermögensverwaltungen Konkurs an, die Zocker zogen sich zurück und nun wackelten die Banken, die schlicht nicht mehr genügend Eigenkapital hatten, um die Kursverluste und Verbindlichkeiten auszugleichen. Es war ein Desaster für die Zocker. Und ganz am Ende wurde es ein Desaster für die Steuerzahler.

Die Zivilgesellschaft blutet

Es geschahen unglaubliche Dinge danach: Bis heute gibt es keine Kontrollmechanismen, die eine solche Zockerei verhindern. Bis heute gibt es die damals lautstark geforderte Finanztransaktionssteuer nicht. Bis heute stehen zehntausende Häuser in den USA leer, die zwangsversteigert werden sollten. Bis heute haben die meisten Banken nicht ausreichend Eigenkapital. Bis heute gibt es in Spanien ganze Geisterstädte, neu gebaute Städte, die keine Bewohner haben. Die griechische Volkswirtschaft sollte damals gerettet werden. Begründet wurde das mit einem zu hohen Defizit des Staatshaushaltes. Die EU zahlte fast 100 Milliarden Euro, angeblich, um „Griechenland zu retten“ und den Euro zu retten. Tatsächlich wurden 80% dieser Summe nicht an Griechenland ausgezahlt, sondern an einige wenige Banken, die während der Zockerei Darlehen vergeben hatten. Die Vermögenswerte von Griechenland, also Häfen, Flughäfen, Staatsbahn, Reedereien wurden billig verscherbelt. Die EU nutzte die Situation und gab sich das Recht, Schuldverschreibungen herauszugeben – also mitzuzocken. Die AfD formierte sich wie Fliegen auf einem Haufen. Die EU startete, angestachelt von Herrn Schäuble, die Null-Zins-Geldpolitik – und seitdem werden Besitzer von Vermögen Jahr für Jahr still und leise enteignet, während die Schuldner, nämlich Banken und Staaten, still und heimlich Jahr für Jahr weniger Schulden haben. Deutsche Banken wurden mit dem Titel „systemrelevant“ versehen und der deutsche Steuerzahler musste nun für deren Schulden aufkommen. „Vermögen privatisieren – Schulden sozialisieren“ – das war der Schlachtruf der Politikentscheider. Grossbanken und Versicherungen, die immer sehr gut verdient hatten und sich nun verzockten, wurden mit Steuergeldern gesundgepumpt. Und schliesslich wurden die schlechten Forderungen aus faulen Krediten der Banken an irländische Banken („Bad Bank„) „verkauft“ – damit waren die Bilanzen der deutschen Banken wieder prima, die Zeitbomben in Irland – und alle waren froh.

Naja, bis auf die denkenden Menschen. Denn die haben verstanden, wie wir alle an der Nase herumgeführt werden. Denn das Resultat bedeutete: Die Macht der Banken ist gewachsen. Gesetzesänderungen gingen zu Lasten der Konsumenten. Die Macht der EU im Finanzsystem ist fast ohne Kontrollmechanismen für die Zivilgesellschaft. Eine Wiederholung dieser eben sehr kurz, sehr schlicht und überhaupt nicht vollständig beschriebenen Finanzkrise ist jederzeit wieder möglich. Der Steuerzahler haftet für die Bankschulden. Die Null-Zins-Geldpolitik ist immer noch die Enteignung durch die kalte Küche. Nach wie vor geschieht einfach nichts, gar nichts, wenn man dieses System angreift, wenn investigative Journalisten Mißstände aufzeigen. Diese Ohnmacht macht wütend – und nachdenklich. Es hat schon wieder begonnen: Kryptowährungen, Wirecard … Wir, die Zivilgesellschaft sind abhängig von Geld. Von Buchgeld. Also von nur virtuell vorhandenem Geld. Bargeld ist ein Stück Freiheit, die noch mehr eingeschränkt werden soll. Und doch auch dieses Geld ist nur soviel wert, wie der Glaube daran besteht, dass jemand anderer den gleichen Wert darin sieht und uns eine Ware dafür im Gegenzug geben wird. Was können wir also machen?

Unsere Lösung: Das Projekt Pecunia

The Dreamers sieht eine erste und vorrangige Aufgabe darin, die aktive Zivilgesellschaft immer wieder darüber zu informieren, wie dieses kranke Finanzsystem eigentlich funktioniert. Zusammen mit Aktivisten werden wir immer wieder Salz in die Wunden des Systems streuen und Skandale publizieren. Es ist so wichtig, dass die Zivilgesellschaft endlich versteht, wie unsere Zukunft und die Zukunft unserer Nachkommen hier im Finanzsystem verzockt wird – und dass wir im Moment keine Möglichkeit haben, einzugreifen. Aber The Dreamers wird Alternativen promoten und gemeinsam mit Supportern und Sponsoren sowie mit vielen Aktivisten der aktiven Zivilgesellschaft nahebringen: Wir alle müssen ernsthaft über Regionalwährungen nachdenken, die einigermassen autark vom grundsätzlichen Finanzsystem sind und zumindest in den jeweiligen Regionen Kaufkraft haben und diese transparent erkennbar hat. Wir müssen auch wieder an Bartering denken – also die professionelle Art, Leistungen und Produkte gegeneinander aufrechnen zu können, ohne dass Geld fliessen muss.

Regionalwährung und Bartering mindern regional das Risiko der jeweiligen Zivilgesellschaft. Das ist erst einmal wichtig und richtig und nötig. The Dreamers wird daran arbeiten, dass die entstehenden Regionalwährungen untereinander austauschbar werden, ohne dass eine Zentralbank oder die EU darin eingebunden sein muss. Es handelt sich quasi um Bargeld und nicht mehr um virtuelles Geld. Und The Dreamers wird das Bartering national koordinieren. Davon abgesehen aber müssen wir alle das Finanzsystem als solches angreifen, damit Verbesserungen entstehen. Das heisst, dass The Dreamers und deren Aktivisten die Themen Finanztransaktionssteuer, EU-Schuldverschreibungen, Kontrollsysteme innerhalb des Bankwesens, Zinspolitik, Steuererleichterungen, Mindeststeuer für Konzerne und Kreditvergabepolitik der Banken immer wieder hinterfragen, Fehler publizieren, Alternativen promoten. Wir wiederholen nicht den Krawall und die Zeltstädte von Occupy. Wir greifen das System über das System an. The Dreamers wird Aktien aller börsennotierter und im Freihandel verfügbarer Aktien deutscher Banken, Versicherungen und Konzerne kaufen –  damit sind wir Miteigentümer und werden auf den entsprechenden Aktionärsversammlungen öffentlichkeitswirksam unsere Fragen und Anregungen vorbringen. Insgesamt eine grosse Aufgabe, aber Schritt für Schritt machbar. Risiken durch Regionalwährungen und Bartering mindern sowie das System von innen immer unbequemer für die Macher gestalten, Mißstände und Skandale ermitteln, aufdecken und immer wieder in die Öffentlichkeit zerren. Das ist ein Anfang. Machen Sie mit: